Bonusheft & Kassenzuschüsse

Bonusheft: Prävention und Kassenzuschüsse im Blick

Bonushefte sind in der Zahnmedizin bereits seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich im Einsatz. Für Patientinnen und Patienten bieten sie vor allem zwei Vorteile: Sie helfen, die Prävention im Blick zu behalten, und sie sorgen im Ernstfall für eine deutliche Kosteneinsparung. Mit einem lückenlos geführten Bonusheft erhöhen sich nach einiger Zeit nämlich die Zuschüsse der Krankenkassen zu Zahnbehandlungen. Sie sind gedacht für den Bereich: Zahnersatz.

 

Für alle, die bei der gesetzlichen Krankenversicherung sind

Bonushefte können alle Mitgliederinnen und Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherungen führen. Grundlage dieses Rechts ist das sog. Gesundheitsreformgesetz aus dem Jahr 1989. Seitdem besteht die Möglichkeit, lückenlose Prävention dokumentieren zu lassen und sich damit bessere Konditionen bei der zahnärztlichen Behandlung zu sichern. Wer privatversichert ist, hat kein Recht auf ein solches Bonusheft – manche Privatversicherungen bieten jedoch ähnliche Programme an.
Zum Führen eines Bonushefts ist dabei niemand verpflichtet. Manche unserer Patientinnen und Patienten im Zahnzentrum Herne haben bisher nicht einmal von der Möglichkeit gehört – und sich damit Bonuszahlungen entgehen lassen. Wir legen deshalb Wert darauf, Sie über diese Möglichkeit zu informieren.
Bereits im Kindesalter kann ein Bonusheft geführt werden. In diesem Heft wird jede Vorsorgeuntersuchung, die in unserer Zahnarztpraxis in Herne durchgeführt wird, dokumentiert. Sollte bei Ihnen Zahnersatz nötig werden, können Sie mit Hilfe des Bonusheftes gegenüber der Krankenkasse nachweisen, alle empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen mitgemacht zu haben. Die Kasse honoriert das, indem sie Ihnen eine höhere Zuzahlung zum Zahnersatz gewährt – was im Zweifelsfalle mit einer deutlichen Ersparnis einhergeht.
Sinnvoll ist das Führen eines Bonushefts im Grunde für alle gesetzlich versicherten Personen. Manche betreiben eine sehr gute Mundhygiene und werden niemals Zahnersatz benötigen. In einigen Fällen wird jedoch trotz normalerweise bester Vorsorge Ersatz nötig – etwa bei vorübergehender Vernachlässigung der Zahnpflege in Ausnahmesituationen, bei unsachgemäßen Zahnputztechniken oder bei einem überdurchschnittlichen Verschleiß. Niemand ist vor derartigen Dingen gefeit; für jeden kann Zahnersatz irgendwann einmal zum drängenden Thema werden. Es empfiehlt sich daher alleine schon aus Vorsorgegründen, ein Bonusheft zu führen.
Dass Zahnersatz ein durchaus relevantes Thema für die allermeisten Menschen ist, lässt sich indes auch statistisch belegen: In der älteren Generation tragen die allermeisten Menschen Zahnersatz. In den jüngeren Generationen hat sich dieser Anteil aufgrund verbesserter Präventivmaßnahmen zwar bereits merklich verringert – doch immer noch ist Zahnersatz keine seltene Ausnahme.

 

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

Im Rahmen regelmäßiger Kontrolluntersuchungen, die wir in unserer Praxis Dres. Szostak durchführen, lassen sich kleinere Defekte der Zähne im Frühstadium erkennen und meist unkompliziert beheben. Wer nicht regelmäßig auf Vorsorgeuntersuchungen setzt, riskiert, dass diese leicht zu behebenden Probleme sich zu ernsthaften Defekten auswachsen, denen zahnmedizinisch kaum noch beizukommen ist. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen ersparen Ihnen hier Schmerzen, langwierige Behandlungen und hohe Kosten. Das Bonusheft nimmt dabei auch die Funktion einer Erinnerungsstütze ein. Durch einen Blick in Ihr Bonusheft erfahren Sie, wann Sie Ihre letzte Vorsorgeuntersuchung absolviert haben und wann die nächste ansteht.
Wer ein Bonusheft führt, behält also den Überblick über seine zahnmedizinische Situation und verpasst in der Regel nicht aus Vergesslichkeit wichtige Vorsorgeuntersuchungen. Diese Vorsorgeuntersuchungen wiederum sind wichtig für den Erhalt der Zähne und der Zahngesundheit. Sie tun sich also nicht nur finanziell, sondern auch gesundheitlich etwas Gutes, wenn Sie ein Bonusheft führen und regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen in unserer Praxis erscheinen.

 

Kosten sparen mit dem Bonusheft

Ein Bonusheft muss mindestens fünf Jahre lang lückenlos geführt werden, um finanzielle Vorteile einzubringen. Für Erwachsene bedeutet das, dass sie in fünf aufeinanderfolgenden Jahren jeweils einmal eine Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen müssen. Der Festzuschuss zum Zahnersatz erhöht sich in der Folge von 60 auf 70 Prozent. Wird das Bonusheft über einen Zeitraum von zehn Jahren lückenlos geführt, steigt der Festzuschuss auf 75 Prozent an. Bei einem Zeitraum von zehn Jahren ist sogar ein einmaliges Versäumnis der Kontrolluntersuchung möglich, wenn dieses gegenüber der Krankenkasse angemessen begründet werden kann – etwa bei schwerer Krankheit oder längerem Klinikaufenthalt. Fehlt ein Eintrag im Bonusheft jedoch ohne akzeptable Begründung, sinkt die Zuzahlung der Krankenkasse wieder auf 60 Prozent. Ein Bonus wird dann erst wieder gewährt, wenn mindestens fünf Jahre in Folge regelmäßige Kontrollen nachgewiesen werden.
Konkret bedeutet das, dass das Bonusheft eine Marathonangelegenheit ist: Sie müssen nicht nur einmal fünf Jahre in Folge zur Kontrolluntersuchung erscheinen, sondern jährlich. Ab dem 6. Jahr erhalten Sie eine Zuzahlung von 70 Prozent, ab dem 11. Jahr sind es 75 Prozent. Diese Zuzahlungshöhe halten Sie, solange Sie weiterhin jährlich zur Kontrolle erscheinen – lassen Sie ein Jahr aus, können Sie nicht mehr nachweisen, in den letzten fünf oder zehn Jahren alle Kontrolluntersuchungen wahrgenommen zu haben und erhalten entsprechend nur die Basiszuzahlung.
Das gilt indes nicht für Härtefälle. In bestimmten Fällen, etwa bei schweren Erkrankungen oder prekärer finanzieller Situation, gewähren die gesetzlichen Krankenkassen einen Zuschuss von 100 Prozent – auch ohne Bonusheft.
Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und achtzehn Jahren müssen zweimal pro Jahr zur Kontrolluntersuchung erscheinen. Wir als Ihre Zahnärzte in Herne attestieren in diesem Falle eine sog. Individualprophylaxe, die ebenfalls ins Bonusheft eingetragen wird. Ansonsten unterscheidet das Bonusprogramm für Kinder und Jugendliche sich nicht von demjenigen für Erwachsene.